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Gesamtdeutsche Meisterschaft im Blindenschach 1957

in Kniebis
09.03.1957 bis 17.03.1957
Rundenturnier

Turnierleiter
Willi Badestein, Halle (Saale)

Bemerkung:

In der Zeitschrift "Schach" war zu diesem Turnier folgender Artikel
zu lesen.

SCHACH 8/1957 Seite 127 - von Walter Steinert
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Hans Wünsch (Görlitz) verteidigt seine Titel erfolgreich
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Zum vierten Male wurde im Blindenschachsport eine Deutsche
Meisterschaft durchgeführt, deren Austragungsort diesmal das
Blindenerholungsheim auf dem Kniebis im Schwarzwald war. Zur
Begleitung der Schachfreunde aus der DDR gehörten der Unter-
zeichnete als Delegationsleiter und Mitglied des Präsidiums der
Sektion Schach der DDR für den Versehrtensport sowie Sportfreund
Willi Badestein als bewährter Turnierleiter bei Blindenschach-
turnieren.
Zur Eröffnung des Turniers waren außer den 10 Teilnehmern an der
Meisterschaft (5 aus der DDR, 5 aus der DBR) und deren Begleitungen
der Vorsitzende des Deutschen Blindenschachbundes, Hermann Uekermann,
Landrat Hesselbarth aus Freudenstadt, Landtagsabgeordneter Stock
sowie Dr. Klippel als Beauftragter vom Württembergischen Schachver-
band erschienen.
Nach den Begrüßungsworten des 1. Vorsitzenden des DBSB nahmen alle
anwesenden Repräsentanten der Öffentlichkeit Gelegenheit, in kurzen
Ansprachen die Leistungen der Blinden im allgemeinen und im Schach-
sport im besonderen zu würdigen und der Meisterschaft einen guten
Verlauf zu wünschen.
Die anschließende Auslosung ergab die Kuriosität, daß alle west-
deutschen Teilnehmer die ungeraden und die ostdeutschen Teilnehmer
die geraden Zahlen zogen.
Die Tabelle gibt eine Übersicht über das erzielte Ergebnis. Im
Anschluß an die Siegerehrung und Preisverteilung dankte der
Unterzeichnete als Delegationsleiter der DDR-Teilnehmer für die
erlebte Gastfreundschaft und die gute Ausrichtung des Turniers.
Er verband damit die Einladung an die westdeutschen Schachfreunde
zur Teilnahme an der 5. Deutschen Blinden-Schachmeisterschaft 1959
in der Deutschen Demokratischen Republik, sofern bis dahin nicht
die Einheit Deutschlands Wirklichkeit geworden ist.
Ein geselliges Beisammensein beschloß die in voller Harmonie
verlaufene Meisterschaft, an die alle Teilnehmer noch gern
zurückdenken werden. Für alle blinden Schachfreunde, die nicht
dabeisein konnten, möge es ein Ansporn sein, ihre Leistungen zu
steigern, um die Teilnahmeberechtigung zu erwerben.

Pl. Name Pkt So-Be   1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
1. Wünsch,Hans 8,5 34,00   XX 1 1 1 1 ½ 1 1 1 1
2. Würtz,Wilhelm 7,0 26,50   0 XX 1 ½ 1 1 1 1 1 ½
3. Wagler,Erich 5,5 17,00   0 0 XX 1 0 1 ½ 1 1 1
4. Stoll,Jakob 5,0 18,00   0 ½ 0 XX 1 ½ 1 0 1 1
5. Milotzki,Kurt 5,0 16,50   0 0 1 0 XX ½ 1 1 1 ½
6. Schütz,Rolf 5,0 16,25   ½ 0 0 ½ ½ XX ½ 1 1 1
7. Mertens,Gabriel 4,0 10,25   0 0 ½ 0 0 ½ XX 1 1 1
8. Steidele,Fritz 2,0 6,00   0 0 0 1 0 0 0 XX 0 1
9. Burska,Josef 2,0 3,00   0 0 0 0 0 0 0 1 XX 1
10. Lange,Herbert 1,0 6,00   0 ½ 0 0 ½ 0 0 0 0 XX

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