Hallo Schachfreunde, Die runde Zahl 2000 steht unmittelbar vor der Tuer und so wollte auch Info-Mail Schach nicht zurueckstehen. In diesen Tagen konnten wir die Nummer 50 in unseren Verteiler aufnehmen. Ich finde, auch das ist ein Glas Sekt wert. Aus dem Blindenschach gibt es diesmal das Ergebnis von der spanischen Mannschaftsmeisterschaft. Als leichte Kost zum Jahresausklang folgen die Kurzportraits von drei Schachspielern, die Schach sehr unterschiedlich begreifen und betreiben, dennoch aber eine Gemeinsamkeit haben: Sie gehoeren zu den Moderatoren der Schachpartie zwischen dem Schachprogramm Fritz und den Lesern der Sueddeutschen Zeitung. Wenn keine unvorhergesehenen Ereignisse eintreten, ist dies die letzte Info-Mail Schach dieses Jahres. Im neuen Jahr geht es dann aber gleich wieder zur Sache. Bereits am 2. Januar 2000 startet die Offene Internationale Meisterschaft des DBSB in Gelsenkirchen. Wir werden uns bemuehen, Euch so aktuell wie moeglich darueber zu informieren. Ein frohes und ruhiges Weihnachtsfest und alles gute fuer das Jahr 2000, nicht zuletzt auch auf den 64 Feldern, wuenscht Toni aus dem bitter kalten Augsburg Ende September wurde in Burgos die spanische Mannschaftsmeisterschaft im Blindenschach ausgetragen. Das Turnier umfasste zwei, der Spielstaerke nach gestaffelte Gruppen zu je acht Teams. Es wurde an vier Brettern gespielt. Den Meistertitel sicherte sich Taragona, knapp vor den beiden punktgleichen Mannschaften aus Madrid und Castilla la Mancha. Bei diesem Turnier scheint ein neuer Stern am Himmel des spanischen Blindenschachs aufgegangen zu sein. Der bis dahin noch nicht im Blindenschach aufgetauchte Rafael Portugues erzielte am Spitzenbrett seines Teams 7 Punkte aus 7 Partien und besiegte dabei die gesamte spanische Elite. Die Schlussstaende lauten wie folgt: Klasse I 1. Tarragona .......... 20,0 2. Madrid a ........... 19,0 3. Castilla la Mancha . 19,0 4. Valencia a ......... 16,0 5. Barcelona a ........ 15,0 6. Alicante a ......... 12,5 7. Andalucia .......... 8,0 8. Madrid b ........... 2,5 Klasse II 1. Cantabria ....... 21,0 2. Alicante b ...... 18,0 3. Valencia b ...... 16,0 4. Aragon .......... 16,0 5. Barcelona b ..... 14,0 6. Asturias ........ 13,0 7. Vigo ............ 9,5 8. Castilla Leon ... 4,5 Matthias Deutschmann Matthias Deutschmann, Kabarettist, Jahrgang 1958, war in seiner Jugend Kaderspieler des Deutschen Schachbundes und gehoerte zur Landesauswahl Badens, spielte fuer Freiburg-Zaehringen in der Ersten Bundesliga bis 1988. Entschloss sich Kabarettist zu werden, als Strauss Kanzler werden wollte. Einer der letzten lebenden politischen Kabarettisten. Begleitet sich selbst bei seinen Auftritten mit dem Cello, immer auf der Flucht vor der GEMA. Kehrte 1995 als Stimme in die Szene zurueck, als er dem Programm Fritz verbale Bissigkeit verlieh. Thomas Luther Thomas Luther, Jahrgang 1969, Schachgrossmeister. Deutscher Meister von 1993, WM-Teilnehmer 1997 in Groningen. Gewann zweimal das GM-Turnier von Lippstadt (1994 und 1996), ausserdem das Traditionsturnier von Hastings 1994/95. Er spielte mehrfach in der deutschen Nationalmannschaft und wurde mit ihr 1998 bei der Schacholympiade in Elista Sechster. Am Turniersieg von Fritz beim Frankfurt Masters 1999 war Thomas Luther massgeblich beteiligt, er war fuer das Eroeffnungsrepertoire des Programms zustaendig. Wolfgang Unzicker Wolfgang Unzicker, geb. 1925 in Pirmasens, lebt seit 1931 in Muenchen. Das Schachspiel erlernte er 1935 von seinem Vater, sechs Jahre spaeter errang den Titel "Bayerischer Meister", 1943 gewann er die Stadtmeister von Muenchen. Die Deutsche Meisterschaft gewann er erstmalig 1948 in Essen und wiederholte den Erfolg 1950, 1952, 1953 (Gesamtdeutsche Meisterschaft in Leipzig), 1959, 1963 und 1965. Insgesamt 13 Mal nahm er am 1. oder 2. Brett fuer Deutschland an der Schacholympiade teil. Seit 1954 ist er Internationaler Grossmeister. Von Beruf ist Wolfgang Unzicker Jurist, 1990 trat er als Vorsitzender Richter am Verwaltungsgericht Muenchen in den Ruhestand. Derzeit spielt er beim PSV Duisburg in der Bundesliga.