Hallo Schachfreunde, aus nur zwei Punkten besteht heute die Nummer 167 von Info-Mail Schach. Zunächst bringen wir einen Nachruf auf Max Winkelmann, den mir dankenswerterweise Willi Bolliger zugesandt hat. Zum Abschluss folgt eine Vorausschau auf das Finale der FIDE WM, die am 17. Januar 2002 in Moskau beginnen wird. Es verabschiedet sich von Euch Toni aus Augsburg Max Winkelmann wurde am 8. Oktober 1920 in Zürich geboren und verstarb am 4. Januar 2002 im Universitätsspital. Max hatte ein reiches Leben. Vorallem mit seinem Hobby, dem Schachspiel. Unten ist der Bericht über Max Winkelmanns Schachleben, wie in Bernhard Süeß in der Abdankungsfeier sprach, zu lesen. Von 1959 bis 2000 teilte er sein leben mit der lieben Frau, Lotti Winkelmann. Integration durch Spiel - Schach, ein Hobby mit gleichen Chancen für sehende und sehbehinderte Menschen - wir nehmen heute Abschied vom Schachspieler, Förderer, Botschafter und "Vater" des Blindenschachs. Liebe Trauergemeinde Ich möchte in einigen Worten das "schachliche Wirken" - Maxs grösste Leidenschaft - Revue passieren lassen. Schon in frühen Jahren fand Max Winkelmann gefallen am königlichen Spiel. Er spielte im Schachklub Krone bis zu dessen Auflösung und trat 1971 in den Schachklub Reti ein. Während Jahren konnte er dort mit den besten Spielern mitspielen. Er wollte seinem Hobby auch im Kreise blinder und sehbehinderter Menschen frönen. Vor über 40 Jahren war er Initiant und Mitbegründer des Schweiz. Blindenschachbundes. Die schachlichen Erfolge liessen nicht lange auf sich warten. So bescheiden, freundlich und zuvorkommend sein Erscheinen empfunden wurde, am Schachbrett kannte Max keine Gnade und so gewann er während Jahren den nationalen Titel im Blindenschach. Max vertrat die Schweiz an vielen internationalen Turnieren. Neben Punkten gewann er viele nette Freundschaften, die über Jahrzehnte gepflegt wurden. Max amtete 30 Jahre als Präsident des Blindenschachbundes und mehrere Jahre als Kassier des internationalen Verbandes. Viel Zeit verwendete er als Herausgeber und Redaktor, mit der von ihm ins leben gerufenen Blindentonbandschachzeitung. Mittels dieser Zeitung vermittelte er Aktualitäten, theoretische Lehrgänge, Analysen, Stimmungsberichte, Interwieus etc. Diese einzigartige Zeitung fand während Jahren im In- und Ausland grosse Anerkennung und wurde gerne gehört. In den 40 Jahren ließ Max 249 Ausgaben der Hörerschar zukommen. Die 250. Ausgabe hinterließ er uns kopierbereit auf seinem Pult. Wir danken Dir für die vielen Stunden die Du für das Blindenschach geleistet hast und für die gemeinsame Wegstrecke. Ob allen Erfolgen und anerkennenden Worten war es für Dich die grösste Freude und Genugtuung, wenn an unseren Meisterschaften eine freundschaftliche und kameradschaftliche Stimmung war und ab und zu ein "neues Gesicht" den Weg zum Blindenschach fand. Lasse mich mit deinen Worten verabschieden ..... adie mitänand Bernhard Süess FIDE WM 2001/2002 - Das Finale Nach einem langen und beschwerlichen K.O-Wettbewerb haben sich Vassily Ivanchuk (32) und Ruslan Ponomariov (18) für das Finale der FIDE- Weltmeisterschaft qualifiziert. Am 17. Januar beginnt ihr Wettkampf in Moskau über acht Partien. Wer wird gewinnen? Diese Frage ist völlig offen. Auf der einen Seite sitzt mit Vassily Ivanchuk ein Spieler, der über große Erfahrung verfügt und schon lange in den Top Ten der Welt zu finden ist. Er hat ein fotographisches Gedächtnis, ein unendlich großes Eröffnungsrepertoire und ein tiefes Schachverständnis mit oft verblüffenden Problemlösungen. Seine größte Schwäche war in der Vergangenheit seine Nerven. Sein Gegner ist Ruslan Ponomariov, der Shooting Star der Szene. Mit kaum 18 Jahren ist er in der aktuellen FIDE-Rangliste auf Platz sieben gelistet. In seinem Habitus und Spielstil erinnert er an den jungen Anatoly Karpov. Seine besondere Stärke liegt im technischen Bereich und in der Auswertung kleiner Vorteile. Viele sehen in ihm den zukünftigen Weltmeister. Aber wann wird die Zukunft beginnen - schon am 26.Januar 2002. ChessBase wird die Partien zeitversetzt um 21.00 Uhr MEZ im Fritz-Internetschachklub übertragen und von Großmeistern kommentieren lassen. Alle Zuschauer haben die Möglichkeit im Chat, Fragen an die Kommentatoren zu stellen. Die erste Übertragung ist am 17.Januar, um 21.00 Uhr.