Hallo Schachfreunde, bei der Seniorenmeisterschaft des DBSB sind mittlerweile 5 von 7 Runden absolviert und es sieht so aus, als ob Manfred Müller aus Senftenberg der Titel in den verbleibenden beiden Runden nicht mehr zu nehmen ist. Bevor Ihr aber die Ergebnisse der Runden 4 und 5 samt Zwischenstand lesen könnt, möchte ich es nicht versäumen, dem Co-Autor von Info-Mail Schach Herbert Lang aus Leimen zu seinem zweiten IM-Titel zu gratulieren. Bereits seit längerer Zeit besitzt Herbert den Titel eines IM im Fernschach. Dass er auch im Problemschach ein erfahrener alter Hase ist, ist vielen wohl auch bekannt. In den 70er und 80er Jahren zählte er zu den "Spitzenlösern" im Problemschach in Deutschland. Mit der deutschen Nationalmannschaft gelang es ihm zwei Mal den Weltmeistertitel im Lösen von Schachproblemen zu holen. In der Einzelkonkurenz wurde Herbert Lang einmal deutscher Meister. In Anerkennung dieser herausragenden Leistungen wurde ihm nun kürzlich der Im-Titel im Problemschach verliehen (International Solving Master). Von dieser Stelle aus möchten ich - sicherlich auch im Namen unserer Leser - "unserem" Herbert herzlich zu seinem neuen Titel gratulieren! Für den Deutschen Blinden- und Sehbehindertenschachbund engagiert sich Herbert Lang seit nunmehr über 25 Jahren in vielfältiger Art und Weise, u.a. betreut er auch die "Problemecke" im "Schachexpress", die unlängst mit der 100. Ausgabe erschien. Näheres hierzu findet Ihr auch unter http://www.schachkomet.de/pe100.htm Nach den Ergebnissen vom Seniorenturnier (auch dort gab es übrigens bereits eine Zeitüberschreitung), findet Ihr noch eine "Zeitnotstory" vom "Pyramiden-Franken-Cup". Bei diesem Turnier war übrigens auch ein Spieler des DBSB am Start. Heinz Engl aus München erreichte im stark besetzten Feld 5,0 Punkte aus 9 runden gegen zum Teil sehr starke Gegner (darunter zwei Großmeister). Am Ende reichte es zu Platz 50. Das Endergebnis aus Bad Liebenzell erhaltet Ihr entweder am Freitag Abend oder am Samstag Vormittag, je nach dem, wann die Ergebnisse hier bei mir eintreffen. Bis dahin verabschiedet sich Toni aus Augsburg Deutsche Meisterschaft im Blindenschach der Senioren 2002 in Bad Liebenzell 07.09.2002 bis 13.09.2002 7 Runden Schweizer System Turnierleiter: Rolf Thurm, Leipzig Runde 4 Pelz Brigitte.... - Müller Manfred... 0,0:1,0 Kehl Reinhard.... - Schulz Fred...... 0,5:0,5 Kahler Helmut.... - Schabert Andreas. 0,5:0,5 Kübel Hannelore.. - Kondraschow Irene 1,0:0,0 Jenkner Hans..... - Bohnet Hugo...... 1,0:0,0 Runde 5 Müller Manfred... - Schulz Fred...... 1,0:0,0 Kübel Hannelore.. - Pelz Brigitte.... 1,0:0,0 Kahler Helmut.... - Bohnet Hugo...... 1,0:0,0 Kondraschow Irene - Jenkner Hans..... 0,0:1,0 Schabert Andreas. - Kehl Reinhard.... 0,0:1,0 Zwischenstand nach 5 Runden 1. Müller Manfred... 5,0 5 14,0 .1111.1... 2. Kehl Reinhard.... 3,5 5 11,5 0.=....111 3. Schulz Fred...... 3,0 5 15,0 0=..1.=1.. 4. Kübel Hannelore.. 3,0 5 11,0 0....=1.1= 5. Kahler Helmut.... 2,5 5 13,0 0.0..1.=.1 6. Jenkner Hans..... 2,5 5 9,0 ...=0.0.11 7. Pelz Brigitte.... 2,0 5 15,5 0.=0.1.=.. 8. Schabert Andreas. 2,0 5 12,0 .00.=.=.1. 9. Kondraschow Irene 1,0 5 11,5 .0.0.0.0.1 10. Bohnet Hugo...... 0,5 5 12,5 .0.=00..0. Jan Smeets - Meister der Herzen, 1 Sekunde entschied..... Bis zur buchstäblich letzten Sekunde kämpften die Kontrahenten in der dritten Runde des Pyramiden-Franken-Cups. Der holländische Nachwuchsspieler Jan Smeets, der mit einem Sieg über GM Jan Timman erst kürzlich auf sich aufmerksam machte, lieferte GM Konstantin Landa an Brett 1 einen heißen Kampf. Vor rund vierzig Zuschauern blitzten die beiden in einem packenden Duell die letzten Züge herunter. Mit 52 Sekunden zu 41 hatte Smeets sogar die bessere Ausgangslage. Zu diesem Zeitpunkt zeigte sich Landa auch höchst nervös, wippte vor Anspannung mit dem ganzen Oberkörper. Dies zahlte sich auch auf dem Brett aus, denn Smeets schien einen entscheidenden Durchbruch zu packen. Einige Sekunden des Nachdenkens gegen schnelle Abwartezüge belasteten jedoch sein Zeitkonto. Durch einige Fehlgriffe an Uhr und Figuren verlor Smeets zirka zwei weitere wertvolle Sekunden, bevor folgendes passierte: Mit einer Zeit von einer Sekunde gegen vier stieß Smeets seinen verbleibenden Springer um und ließ ihn auf dem Brett liegen. Wenige Sekunden später reklamierte GM Landa mit noch genau einer Sekunde auf der Uhr auf Zeit. Eine Szene, die die Gemüter erhitzte. "Man hätte mit der umgeworfenen Figur nicht weiterspielen dürfen." "Das ist doch kein Schach mehr." "Schade, schade, schade." Doch trotz der zahlreichen Interventionen blieb das Ergebnis fest. Eines ist jedoch klar. Der junge Holländer Jan Smeets hat die Partie zwar verloren, aber viele Sympathien gewonnen. (Christian Warneke)