Hallo Schachfreunde, an diesem Wochenende hat die Schachbundesliga die Runden 8 und 9 absolviert. Auch die Runde 7, die die beiden Reisepartner zusammenführte und zu verschiedenen Terminen gespielt wurde, ist mittlerweile komplett, so dass sich wieder eine "glatte" Tabelle ergibt. Weiter unten findet Ihr alle Ergebnisse samt Tabelle. Dass unter der Dusche viele gute Ideen geboren werden - oder auch in der Badewanne - ist bekannt. Auch davon, dass manche Leute gute Ideen auf der Toilette haben, hat man schon gehört. Es scheint aber auch Menschen zu geben, die derlei Inspirationen nicht haben. Das wäre weiter nicht schlimm, aber kann man mit der Technik da nicht nachhelfen? Was sich da neulich bei einem Open so zugetragen hat, könnt Ihr am Ende dieser Mail lesen. Viel Spaß dabei wünscht Toni aus Augsburg 7. Spieltag Godesberg 2½-5½ Porz 8. Spieltag Hamburg 5 - 3 Solingen Lübeck 5½-2½ Wattenscheid Godesberg 3 - 5 Kreuzberg Porz 7½- ½ Neukölln Erfurt ½ -7½ Baden Oos Plauen 3½-4½ Stuttgart Tegernsee 4 - 4 Bremen Forchheim 3 - 5 Emsdetten 9. Spieltag Solingen 3 - 5 Lübeck Wattenscheid 3½-4½ Hamburg Kreuzberg 2½-5½ Porz Neukölln 4½-3½ Godesberg Baden Oos 5 - 3 Plauen Stuttgart 4½-3½ Erfurt Bremen 6½-1½ Forchheim Emsdetten 2 - 6 Tegernsee Tabelle 1. SG Köln Porz 9 52 :20 18- 0 2. Lübecker SV 9 51½:20½ 18- 0 3. SV Werder Bremen 9 44 :28 14- 4 4. Hamburger SK 9 42½:29½ 13- 5 5. SC Baden Oos 9 43 :29 12- 6 6. TV Tegernsee 9 39½:32½ 11- 7 7. Solinger SG 9 37½:34½ 11- 7 8. SC Kreuzberg 9 37½:34½ 11- 7 9. Turm Emsdetten 9 35½:36½ 8-10 10. SFR Neukölln 9 29½:42½ 6-12 11. Stuttgarter Sfr 9 29 :43 6-12 12. SV Wattenscheid 9 32 :40 5-13 13. SK König Plauen 9 27½:44½ 5-13 14. Erfurter SK 9 26 :46 3-15 15. Godesberger SK 9 28½:43½ 2-16 16. SC Forchheim 9 20½:51½ 1-17 Dem Täter auf der Spur. Markus Keller berichtet. "Elektronisches Doping" am Lampertheimer Open aufgedeckt. Erster Fall mit Taschencomputer in Deutschland Applaus, als der Schiedsrichter zum Start der 7. Runde verkündete, dass ein Spieler in flagranti mit Fritzpocket erwischt wurde. Die sofortige Disqualifikation wurde ebenso begrüßt wie die Ankündigung, über die Verbände auf eine Sperre hinzuwirken. Doch was war geschehen. "In der 6. von 7 Runden kam ein Spieler (Volker Widmann, früherer Vorsitzender der Schachjugend Baden) auf mich zu und berichtete mir von seinem Verdacht, dass der Spieler W. S. aus L. unlautere Hilfsmittel zu Hilfe zöge. Des Öfteren verließe er während seiner Partie für längere Zeit den Saal Richtung Toilette, mitunter auch, wenn er selbst am Zug sei. Dies habe er auch bei anderen Gegnern gemacht, in der Runde zuvor bei Volker Widmann selbst, bei der aktuellen Runde gegen Torsten Lang ebenso. Ich ließ mir den Sachverhalt von Torsten Lang bestätigen und beobachtete in der Folge das Brett. Herr S. kam, spielte nun tatsächlich einige Züge recht schnell und verschwand wieder in Richtung Toilette. Ich ging ihm nach. Aus seiner Toilette hörte ich keine Geräusche. Ich wartete einige Minuten im Vorraum, dann wagte ich einen Blick unter der Tür durch und sah, dass seine Füße parallel zu der Toilette standen. Zumindest eine Stellung, in der kein Geschäft verrichtet werden kann. Ich stieg also auf die Nachbartoilette und sah über die Seitenwand. Tatsächlich - Herr S. hielt ein Handheld (Mini-PC) mit einem Schachbrett (laufendes Schachprogramm) in der einen Hand, mit der anderen bewegte er einen Stift. Ich habe ihn sofort disqualifiziert. Als er die Toilette verließ versuchte er sich herauszureden ("ich habe nur eMails bearbeitet"). Ich forderte ihn folglich auf, mir das Handheld, das inzwischen in seiner Tasche verschwunden war, zu zeigen, was er verweigerte. Ich begleitete ihn zu seinem Brett, erklärte die Partie als verloren, ihn ausgeschlossen vom Turnier, er nahm seine Sachen und ging ohne weitere Worte. Für die Aktion auf der Toilette habe ich einen Zeugen, der zur Aussage vor einem Verbands- oder ordentlichen Gericht bereit wäre." Soweit mein Bericht an den Hessischen Schachverband und den Deutschen Schachbund mit der Bitte weitergehende Konsequenzen zu treffen. Die Feststellung des Betrugs hat auch außerhalb der Schachszene bereits Kreise gezogen. Herr S. ist Lehrer, einige seiner Schüler - er leitet eine Schach-AG - waren am Turnier anwesend.