Hallo Schachfreunde, V. Mannschafts-Weltcup im Blindenschach vom 13.-20.07.2005 in Eretria (Griechenland) Dieser Weltcup ist eigentlich die Mannschaftsweltmeisterschaft im Blindenschach. In diesem Jahr war ein Turnier erstmals mit 16 Teams vorgesehen. Neben dem Gastgeber sollten die Mannschaften teilnehmen, die sich bei der letzen Blindenschacholympiade (2004) entsprechend ihrer Platzierung qualifiziert hatten. Leider hat ausgerechnet Mitfavorit Russland im letzten Moment abgesagt. Die 15 verbliebenen Mannschaften spielen nun 8 Runden - Schweizer System. Die deutsche Mannschaft erwischte gleich in Runde 1 einen spielstarken Gegner und verlor gegen die an Nummer 3 gesetzte Mannschaft aus Serbien-Montenegro mit 1:3. Dieter Bischoff und Jürgen Pohlers remisierten mit den schwarzen Steinen an den Brettern 1 und 3, während Frank Schellmann und Toni Lindenmair verloren. Leider scheinen die Veranstalter in Griechenland den Übergang von den beiden Weltmeisterschaften zum Weltcup nicht verkraftet zu haben - keine Aktualisierung der Homepage. In der nächsten Mail (wahrscheinlich am Samstag) hoffe ich mit ausführlichen Ergebnissen dienen zu können. Während die Veranstaltung in Eretria am Mittwoch begann, war beim Sparkassen Chess Meeting in Dortmund Ruhetag angesagt. Über den kompletten Turnierverlauf wird auf der Homepage des Veranstalters berichtet. www.chessgate.de/do2005/ Auch auf den anderen Schachseiten im Internet findet man zum Teil ausführliche Informationen zum Turnier. In dieser Mail gibt es einigen Lesestoff - vor allem von ChessBase. Man kann auch erfahren, wer eigentlich der singende Großmeister ist, gegen den Kramnik in Runde 2 so kläglich "eingegangen" ist. Diese Wortwahl benutzte Helmut Pfleger in der TV-Sendung zu den Dortmunder Schachtagen. Wer keine Möglichkeit hat, die Partie im Internet nachzuspielen, findet die Züge am Ende dieser Mail. Sollte in Deutschland jemand über hohe Temperaturen klagen - in Griechenland ist es "leicht wärmer". Herbert Lang Dortmunder Sparkassen Chess-Meeting Tabelle nach der 5. Runde: 1.-3. Leko, Naiditsch, van Wely je 3,0 Punkte 4.-7. Adams, Svidler, Kramnik,Nielsen je 2.5 8.-10. Topalov, Sutovsky, Bacrot je 2.0 Halbzeit in Dortmund -14.07.2005 Nach dem gestrigen Ruhetag verspricht auch der zweite Teil des Sparkassen Chess Meetings spannend zu werden. Denn wer die besten Chancen hat, das Turnier zu gewinnen, ist schwer zu sagen. Topalov, Kramnik und Leko, die als Favoriten in das Turnier gegangen waren, verloren alle in den ersten fünf Runden mindestens eine Partie und das hat gezeigt, dass in Dortmund jeder jeden schlagen kann. Außerdem trennt Sutovsky, Topalov und Bacrot, die bei Halbzeit am Tabellenende liegen, nur ein einziger Punkt von van Wely, Naiditsch und Leko an der Spitze. Aber egal, wer am Ende gewinnnt: Wenn die zweite Hälfte des Turniers nur annähernd so kämpferisch bleibt wie die erste, dann kommen Schachfans auf ihre Kosten. Dortmunder Schachtage: Spiel, Weib und Gesang - 11.07.2005 Das Sparkassen Chess-Meeting 2005 in Dortmund wird ganz sicher als Turnier der Überraschungen in die Schachgeschichte eingehen. Wohl kaum einer hätte vorher gedacht, dass es bereits im ersten Drittel (15 Partien) so viele Siegpartien (9 mal für Weiß, einmal für Schwarz) geben und dass alle Favoriten schon frühzeitig Federn lassen würden. Als ersten erwischte es Weltmeister Wladimir Kramnik (Russland), der in Runde 2 gegen Turnierneuling Emil Sutowski aus Israel eine Niederlage kassierte. Aber auch der Ungar Peter Leko (gegen Naiditsch) und der Bulgare Weselin Topalow (gegen Adams) fanden schon ihre Meister. Dagobert Kohlmeyer berichtet, was sich bisher auf der Bühne des Schauspielhauses und hinter den Kulissen getan hat. Großmeister Emil Sutowski ist ein Kämpfer am Brett und eine Frohnatur. Er gewann im Februar das starke Aeroflot Open in Moskau, was ihm die Einladung nach Dortmund bescherte. Neben dem Schachspiel hat der 27-Jährige noch eine zweite Leidenschaft, das Singen. Nachdem seine Mutter, eine Musikpädagogin, das Talent ihres Sohnes entdeckt hatte, nahm Emil Gesangsunterricht. Mit solchem Erfolg, dass er am Rande von Schachturnieren nicht selten seinen wohltönenden Bass-Bariton erklingen lässt. Dies tat er auch bei der Eröffnung des Chess-Meetings zur großen Freude von Mitspielern, Sponsoren und Gästen, als Sutowski das russische Volkslied äStenka Rasinô sowie das beschwingte äFuniculi funiculaô des Italieners Denza vortrug. Übrigens: Alle vier Spieler des Topturniers, die hier in Dortmund weibliche Unterstützung erfahren, haben an den ersten Tagen mindestens schon eine Partie gewonnen. Auch wenn Sutowski in der Startrunde gegen den Dortmunder Arkadij Naiditsch verlor, trübte dies seine Laune nicht. Schon tags darauf sorgte der schwergewichtige Großmeister mit seiner erfolgreichen Attacke gegen Kramnik für den bisher größten Paukenschlag im Wettbewerb. Eröffnung: Spanisch - Kennziffer C 66 Sutovsky (Elo 2674) - Kramnik (Elo 2744) Sparkassen Chess-Meeting Dortmund - 2.Runde am 09.07.2005 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 Sf6 4.d3 d6 5.0-0 g6 6.d4 Ld7 7.Te1 Lg7 8.d5 Se7 9.Lxd7+ Sxd7 10.Le3 f5 11.Sg5 Sf8 12.exf5 gxf5 13.f4 Dd7 14.c4 Seg6 15.Sc3 h6 16.Sf3 e4 17.Sd4 h5 18.Scb5 Kf7 19.Se6 Sxe6 20.dxe6+ Kxe6 21.Dd5+ Ke7 22.c5 c6 23.cxd6+ Kf8 24.Db3 cxb5 25.Tac1 Df7 26.Dxb5 a6 27.Db6 Kg8 28.Ted1 Kh7 29.Tc7 Df8 30.Ld4 Tg8 31.Dxb7 e3 32.Tf7 Tb8 33.Dd7 Td8 34.Dxf5 Dxf7 35.Dxf7 Txd6 36.Kf1 Sxf4 37.Df5+ Tg6 38.Dxf4 Tf8 39.Dxf8 Lxf8 40.Lxe3 Te6 41.Kf2 Kg6 42.Td5 Le7 43.Lc5 Lf6 44.b3 Le5 45.g3 h4 46.gxh4 Lxh2 47.h5+ Kh7 48.Kf3 Le5 49.Td7+ Kh6 50.Kg4 Lg7 51.Td6 1-0