Hallo Schachfreunde, heute habe ich lediglich einen Hinweis auf Schach im Fernsehen anzubieten - verbunden mit Gedanken zu einem schachlichen Abschied. In der Nacht von Montag, 22.08. auf Dienstag, 23.08. (0.30-3.00 Uhr), wird der WDR letztmals die Sendung "Schach der Großmeister" ausstrahlen. Im Internet habe ich bei ChessBase bzw. dem Deutschen Schachbund einige Texte gefunden, die in dieser Mail zu lesen sind. Viel Spaß dabei wünscht Herbert Lang Götterdämmerung!(ChessBase) Der kommende Montag markiert das Ende einer Ära. Nach 22 Jahren ist die 23.Sendung der WDR-Reihe "Schach der Großmeister" gleichzeitig die letzte. Diesmal steigen die sonst fast all - und besser wissenden Kommentatoren und Großmeister Vlastimil Hort und Dr. Helmut Pfleger selbst in den Ring, sprich die gläserne Kabine, und werden zur finalen Partie gegeneinander antreten. Moderator Dr. Claus Spahn kommentiert mit Unterstützung von Artur Jussupow, Arkadij Naidiscth und dem von Mathias Wüllenweber befragten Fritz-Orakel die denkwürdige Begegnung. Außerdem werden weitere Gäste und Interviewpartner erwartet. Dieses Ereignis sollte sich kein Schachfreund entgehen lassen! Pfleger-Hort-Spahn (Deutscher Schachbund) In der Nacht von Montag auf Dienstag sehen wir zum letzten Mal das Trio Pfleger, Hort, Spahn - diesmal in "Schach der Großmeister", beim Fernsehpreis des WDR. Die Tatsache der letzten Sendung, die am Sonntag aufgezeichnet wurde, war bereits weithin bekannt - geht jetzt aber erst so richtig durch die Nachrichten. Allerorten ein großes Seufzen, ob der womöglich letzten wunderbaren Kommentare des Vlastimil Hort "Gäht nicht wägen Rrägel", den letzten absichtlich naiv gehaltenen Fragen des Claus Spahn "..und könnte man hier nicht den Läufer nehmen?" und den poetisch-erzählerischen Nebensätzen von Helmut Pfleger, der manchmal völlig entrückt schien, wenn er sich in seinen Geschichten verlor.Er vergaß dann manchmal Sendezeit und Sachbezug und erzählte von alten Meistern und Schachabenteuern aus seinem schier unerschöpflichen geistigen Fundus. Was haben wir trotz bewusst schlicht gehaltenen Erläuterungen nicht nachts im Sessel noch durchgehalten, bis es soweit war! Wie interessant es war, in Computer-losen Zeiten die Schachfiguren auf dem Bildschirm umher wandern zu sehen! Wie sich immer wieder die Kulisse des Studios mühte, bei völlig gleichbleibendem Equipment jedes Mal neu zu präsentieren! Ach, herrlich war das. Gern sind wir morgens mit müden Augen zur Arbeit geschlurft, wenn uns die Erinnerung an die wie im Film präsentierten Taktiken den Tag über wach gehalten hat. Und nun ist's vorbei. Claus Spahn mag einfach nicht mehr. "Wissen Sie", sagte er mir vor wenigen Wochen in Dortmund, "wir sind doch schon alle über 60. Und bevor wir uns lächerlich machen und immer wieder das Gleiche produzieren, da hören wir lieber auf, bevor es zu spät ist". Ja, wussten Sie denn nicht, lieber Herr Spahn, dass es für uns Fans keine Langweiligkeiten auf dem Bildschirm gibt - solange bloß ein paar Bauern und Figuren umher ziehen? Ja, geben wir es ruhig zu: Wir Schachjunkies hängen doch an jedem präsentierten Diagramm wie einst der schmachtende Blick zur ersten großen Liebe. (Veröffentlicht von Klaus-Jörg Lais nach einer Nachricht von Bernd Vökler)