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Info-Mail Schach Nr. 586


    Freiluft-Schach in Planten un Blomen
(Quelle: Hamburger Abendblatt vom 04.09.2006)

Im Garten des Cafes Rosenhof herrscht Stille. Nur das Klacken ist zu hören:
Bauer auf A5 - klack - Pferd auf E6 - klack - Turm schlägt Läufer - klack.
An sieben Tischen drücken jeweils zwei Spieler nach jedem Zug auf eine Uhr.
Beim Blitzschach bleiben ihnen nur fünf Minuten, um ihren Gegner zu
bezwingen. Jede Sekunde zählt - Konzentration ist in den Gesichtern der
Spieler abzulesen. Schließlich geht es um was: Den Siegern des "Rosenhof
Cups" winken Geld- und Sachpreise. 14 Spieler haben sich über den Sommer in
zehn Turnieren für dieses Finale qualifizieren können, das vom Hamburger
Schachklub von 1830 und dem Cafe Rosenhof in Planten un Blomen organisiert
wurde.

Immer mehr Schachfans kommen im Sommer in den Garten des Cafes, um bei einer
Partie an der frischen Luft abzuschalten. "Viele Spieler treffen sich im
Park, weil sie keine Arbeit haben oder einsam sind", erzählt Sreten Ristic
(70), der in Bosnien geboren wurde. Auch er spielt oft im Rosenhof. Hier ist
Schach keine brotlose Kunst: Pächter Jakob Savelsberg (53) fördert den
Denksport und verwandelte sein Gartenlokal in das erste Outdoor-Schachcafe
Deutschlands. Er verleiht Spiele und hat ein großes Schachbrett in seinem
Außenbereich aufgebaut. Stammgäste erhalten einen Ausweis, mit dem sie für
Essen und Getränke nur den halben Preis zahlen. "Die Schachspieler haben oft
wenig Geld, sind aber nette, kluge Leute", sagt Savelsberg. "Denen gebe ich
die Pommes gern für 50 Cent." Auch Schachkurse für Kinder finden im Rosenhof
statt.
"Wirklich jeder kann es lernen", sagt der Serbe Dusan Nedic (41). Und:
"Schach hält den Geist frisch." Sieger des ersten "Rosenhof Cups" wurde
Holger Hebbinghaus (30) aus Buchholz.

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