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Info-Mail Schach Nr. 652


Naiditsch und Baramidze übernehmen Führung
(von Klaus-Jörg Lais)

22.01.2007 Am vierten Tag der 78. DEM waren die Nationalspieler an den
ersten beiden Brettern unter sich. Thomas Luther musste erst mal einen
Rückschlag verkraften und verlor mit Schwarz gegen Arkadij Naiditsch. In
einer positionell hochspannenden Partie opferte Naiditsch früh einen Bauern,
den Luther später zurück gab. Beide bewiesen jedoch Mut zum Kampf und
suchten Gewinnwege mit dem besseren Ende für den Weißspieler.

Es waren wieder spannende Partien und einige Überraschungen dabei. Nach
David Baramidzes Sieg gegen Rainer Buhmann an Brett Drei (Buhmann spielte
kompromisslos auf Sieg, aber Baramidze fand das thematische Opfer 21...Sb4
als kompetente Antwort), steht der in Georgien geborene Baramidze auf Rang
Zwei. Rainer Buhmann, der sich beruflich nun für ein Leben als Schachprofi
entschieden hat, wird sicher nochmal angreifen. Sehenswerte Partien mit
unerwarteten Wendungen waren Feustel - Wichmann und Namyslo - Henrichs,
Tereick-Beikert. Wildes, romantisches Schach im Königsgambit bei
Zill-Degtiarev. Ein abruptes Ende bei Tabatt-Heinig. Noch ein Einsteller:
Schenderowitsch-Koller. Alle Ergebnisse hier:
http://www.schachclub1957.de

Das schöne Logo hat übrigens Susanne Benker entworfen. Die
Königshofener haben sie extra engagiert, um ein Logo zu entwerfen, das etwas
mit Schach, der 78. DEM und den Farben im Wappen Bad Königshofens (weiß,
rot, blau) zu tun haben. Ich finde, eine prima Arbeit! Eigentlich sollte
jede DEM solch ein Logo haben, vielleicht wird man sich schon bald mit der
Künstlerin treffen?!

Zwischenfälle gab es bisher faktisch keine. Einige wenige
Zeitüberschreitungen, berichtete Schiedsrichter Gerhard Müller, aber sonst
nichts wirklich Dramatisches. Je höher das Spielniveau, so bestätigt auch
Bundesturnierdirektor Ralph Alt, desto weniger Zwischenfälle. Die
Eintrittspreise in den Saal liegen übrigens zwischen 5 für die Tageskarte
und 25 Euro für die Dauerkarte. Dafür bekommt man Spitzenschach live vor Ort
und eine gute Verpflegung. Für alles ist gesorgt, samt Live-Übertragung der
Spitzenbretter im Analyseraum.

Das funktioniert natürlich auch nur, wenn möglichst viele Vereinsmitglieder
dabei helfen - und den Eindruck kann man durchaus mitnehmen: Neben einigen
jugendlichen Helfern scheinen ganze Familien in das Projekt involviert - und
das funktioniert reibungslos. "Chef" Jürgen Müller hat seine Augen überall
und Andreas Hofmann bedient "das Netz". Trotzdem wird die Diskussion über
mögliche Austragungsorte auch unter den Spielern selbst immer wieder gerne
entfacht: Welche Voraussetzungen muss ein Austragungsort eigentlich
mitbringen, um als ideal zu gelten?

Nachtrag der Redaktion von Info-Mail Schach:

Leider waren aller schlechten Dinge für den DBSB-Vertreter Frank Schellmann
doch nicht Drei. Frank verlor gestern seine Partie der 4. Runde gegen Thomas
Fischer (Elo 2045). Wie mir aber eben mein Co-Pilot von Info-Mail Schach
Herbert Lang aus Leimen per Mail schrieb, hätte Frank im 38. Zug in 4 Zügen
matt setzen können - schade, schade!

Anton Lindenmair

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