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Info-Mail Schach Nr. 680


DBSB mit fünf Teilnehmern in Aalen
(von Klaus-Jörg Lais)

Der Deutsche Blindenschachbund nahm am Vorturnier in Aalen zur deutschen
Amateurmeisterschaft gleich mit fünf Vertretern teil. Die Meisterschaft,
auch Ramada
Treff-Cup oder Sechshochdrei genannt, wird in insgesamt sechs Vorturnieren
ausgetragen. In allen sechs Vorturnieren gibt es sechs Leistungsgruppen, je
zweihundert DWZ-, beziehungsweise ELO-Punkte voneinander getrennt. Die
ersten sechs jeder Gruppe wiederum qualifizieren sich für das Finale in Bad
Soden
vom 07. bis 09. Juni. Daher der Name Sechs hoch Drei. In Bad Soden werden
dann die deutschen Amateurmeister gekürt. Zu ihren Namen kam die Serie durch
den Vorläufer "Fünf hoch Drei", der anlässlich des 125-jährigen Jubiläums
des Deutschen Schachbundes 2002 initiiert wurde. Die deutsche
Amateurmeisterschaft
ist dank des unermüdlichen Einsatzes seines Organisationsteams zu einer
echten "Marke" geworden. Seit diesem Jahr wurde die Meisterschaft erweitert,
weil
der Andrang sonst nicht zu bewältigen wäre. Nahezu jedes Turnier ist
vollständig ausgebucht. Insbesondere die niedrigen Startgelder, die
attraktiven Termine
und nicht zuletzt die wunderbaren Preise, die jedermann gewinnen kann,
machen den Unterschied aus. Zudem findet man stets gepflegte
Turnieratmosphäre und
so was wie ein Rundum-Sorglos-Paket, denn es wird wirklich alles nur
denkbare getan, damit sich die Teilnehmer wohl fühlen. Nun nahm auch eine
fünf Spieler
starke Vertretung des DBSB am Aalener Vorturnier teil. Zwei von ihnen in der
A-Gruppe (2100 bis 2300 TWZ), Gert Schulz und Dieter Bischoff. Während die
beiden stärksten Vertreter nicht unbedingt zufrieden mit ihrer Leistung
waren, hat Georg Nadj in der E-Gruppe (1300-1500) nach 3,5 aus 5 noch
Chancen auf
das Finale. Hier muss die Endtabelle abgewartet werden, zur zeit wird noch
gespielt. Zum Beispiel auch von Birgit Dietsche, die in der gleichen Gruppe
noch am Brett sitzt und mehr als ihren bisherigen einen vollen Punkt
abrechnen will. Matthias Steinhart spielt in Gruppe C (1700-1900) und ist
mit bisher
50% ganz gut dabei. Auch er spielt noch. Alle Ergebnisse und ein großes
Bündel an Berichten live aus Aalen finden Sie auf der Turnierseite:
http://www.ramada-cup.de/

Doppel-blind-ungut

Angelehnt an die berühmte Wertung des Big Brothers aus George Orwells "1984"
war Blindenschachvertreter Dieter Bischoff recht unzufrieden mit seiner
(schachblinden)
Leistung, als er die vierte Runde mit einer Niederlage abschloss und erst
mit einem Punkt da stand. Doch heute morgen legte er einen Blitzsieg hin und
bestätigte zumindest seine derzeitige Wertungszahl. Er und seine Kollegen
aus der DBSB-Riege baten mich, unbedingt ihren Dank an die Organisatoren
auszurichten
und unterstrichen, wie fair die Sehenden in aller Regel sich am Brett
verhalten. Die Bedingungen waren hervorragend, einzig für die Schachuhren
generell
wünschen sich blinde Schachspieler, dass man sie nicht selbst drücken, bzw.
ihr Gegner sie drücken muss. Bischoff zum Beispiel spricht von technischen
Möglichkeiten per Bluetooth oder ähnlichem, die umsetzbar wären. Ein
Problem, dem sich die Uhrenhersteller dieser Welt annehmen müssen. Der DBSB
war gleich
mit fünf Vertretern angereist.

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