Vier schafften Remis (Quelle: Thüringer Allgemeine vom 29.04.2007) Von Ingolf GLÄSER "Ich könnte vor Freude Luftsprünge machen." Nicht nur für die 39-jährige Angela Vollbrecht aus Sondershausen ging am Samstag in Bad Frankenhausen ein Traum in Erfüllung. Sie nahm am Schach-Simultanturnier gegen die Junioren-Weltmeisterin Elisabeth Pähtz teil, zu dem der Schachclub Capablanca auf den Markt eingeladen hatte. BAD FRANKENHAUSEN. Bürgermeister Matthias Strejc (SPD) schaute etwas verdutzt. Gern hatte er die Schirmherrschaft über das ganz besondere Schach-Event am Samstag in der Stadt übernommen, doch dass er ran an das Brett sollte, das wusste er nicht. Ihm wurde auch noch das erste Brett zugewiesen und er war so der erste, der gegen den Stargast spielte: Junioren-Schachweltmeisterin Elisabeth Pähtz. "Nummer eins heißt wohl auch, dass ich als erster rausfliege", meinte Strejc, der als Kind vom Vater das Schachspiel beigebracht bekam, aber kaum spielt, mal im Urlaub mit seiner Frau, wie er sagte. 27 Bretter waren beim Simultanturnier besetzt, zu dem der einheimische Schachclub Capablanca direkt auf den Marktplatz eingeladen hatte. Die Spieler kamen nicht nur aus dem Verein, sondern beispielsweise auch aus Sondershausen, Artern, Weimar. Jüngster in der Runde war der zehnjährige Leander Thiele, der älteste mit 78 Jahren Ulrich Wallraff. Mit Ledermütze und blauem Sommerkleidchen und in Begleitung ihres Vaters, dem Schach-Großmeister Thomas Pähtz, kam die 22-Jährige locker daher. Und so locker sah sie die Veranstaltung gegen die 27 Teilnehmer auch, wie sie im Gespräch mit dieser Zeitung sagte. "Ich werde einige neue Varianten testen und bin gespannt auf die Gegner, die ich ja nicht kenne", meinte die Weltmeisterin, die erstmals in Bad Frankenhausen weilte. Auch Tourismusverbandschef Herbert Knischka bekam eine Einladung zur Teilnahme am Turnier. Hatte er sich tagelang darauf vorbereitet? "Dazu fehlte mir die Zeit. Das Schachspiel lernte ich mit acht oder neun Jahren von meinem Vater, weil ich es wollte. Aber ich bin kein Profi, spiele gelegentlich mit meiner Frau, aber das macht uns beiden keinen richtigen Spaß. Ich sehe es locker, hoffe, dass ich beim Turnier 15 Züge schaffe", schilderte der 53-Jährige. "Ich freue mich riesig, gegen die Weltmeisterin zu spielen, was für eine Herausforderung", betonte Angela Vollbrecht aus Sondershausen. Die blinde 39-Jährige fing vor etwa zehn Jahren nach zehnjähriger Pause wieder mit dem Schachspiel an, ist im Sondershäuser Verein. Die Weltmeisterin drehte ihre Runden, rückte ihre weißen Figuren. Als erster schied der zehnjährige Leander aus, dann Senior Ulrich Wallraff, der sich sichtlich über den eigenen Fehler ärgerte. Und dann war der Bürgermeister an der Reihe. Elisabeth Pähtz verlor keine einzige Partie. Vier Spieler konnten ihr aber ein Remis abtrotzen und wurden dafür mit Buchpräsenten geehrt: Robert Koksch, Ralf Peter, Volker Glassl (alle SV Springer Oldisleben) und Ludger Thiele (Capablanca Bad Frankenhausen). Darauf können sie stolz sein.. 29.04.2007 Von Ingolf GLÄSER Vier schafften Remis "Ich könnte vor Freude Luftsprünge machen." Nicht nur für die 39-jährige Angela Vollbrecht aus Sondershausen ging am Samstag in Bad Frankenhausen ein Traum in Erfüllung. Sie nahm am Schach-Simultanturnier gegen die Junioren-Weltmeisterin Elisabeth Pähtz teil, zu dem der Schachclub Capablanca auf den Markt eingeladen hatte. BAD FRANKENHAUSEN. Bürgermeister Matthias Strejc (SPD) schaute etwas verdutzt. Gern hatte er die Schirmherrschaft über das ganz besondere Schach-Event am Samstag in der Stadt übernommen, doch dass er ran an das Brett sollte, das wusste er nicht. Ihm wurde auch noch das erste Brett zugewiesen und er war so der erste, der gegen den Stargast spielte: Junioren-Schachweltmeisterin Elisabeth Pähtz. "Nummer eins heißt wohl auch, dass ich als erster rausfliege", meinte Strejc, der als Kind vom Vater das Schachspiel beigebracht bekam, aber kaum spielt, mal im Urlaub mit seiner Frau, wie er sagte. 27 Bretter waren beim Simultanturnier besetzt, zu dem der einheimische Schachclub Capablanca direkt auf den Marktplatz eingeladen hatte. Die Spieler kamen nicht nur aus dem Verein, sondern beispielsweise auch aus Sondershausen, Artern, Weimar. Jüngster in der Runde war der zehnjährige Leander Thiele, der älteste mit 78 Jahren Ulrich Wallraff. Mit Ledermütze und blauem Sommerkleidchen und in Begleitung ihres Vaters, dem Schach-Großmeister Thomas Pähtz, kam die 22-Jährige locker daher. Und so locker sah sie die Veranstaltung gegen die 27 Teilnehmer auch, wie sie im Gespräch mit dieser Zeitung sagte. "Ich werde einige neue Varianten testen und bin gespannt auf die Gegner, die ich ja nicht kenne", meinte die Weltmeisterin, die erstmals in Bad Frankenhausen weilte. Auch Tourismusverbandschef Herbert Knischka bekam eine Einladung zur Teilnahme am Turnier. Hatte er sich tagelang darauf vorbereitet? "Dazu fehlte mir die Zeit. Das Schachspiel lernte ich mit acht oder neun Jahren von meinem Vater, weil ich es wollte. Aber ich bin kein Profi, spiele gelegentlich mit meiner Frau, aber das macht uns beiden keinen richtigen Spaß. Ich sehe es locker, hoffe, dass ich beim Turnier 15 Züge schaffe", schilderte der 53-Jährige. "Ich freue mich riesig, gegen die Weltmeisterin zu spielen, was für eine Herausforderung", betonte Angela Vollbrecht aus Sondershausen. Die blinde 39-Jährige fing vor etwa zehn Jahren nach zehnjähriger Pause wieder mit dem Schachspiel an, ist im Sondershäuser Verein. Die Weltmeisterin drehte ihre Runden, rückte ihre weißen Figuren. Als erster schied der zehnjährige Leander aus, dann Senior Ulrich Wallraff, der sich sichtlich über den eigenen Fehler ärgerte. Und dann war der Bürgermeister an der Reihe. Elisabeth Pähtz verlor keine einzige Partie. Vier Spieler konnten ihr aber ein Remis abtrotzen und wurden dafür mit Buchpräsenten geehrt: Robert Koksch, Ralf Peter, Volker Glassl (alle SV Springer Oldisleben) und Ludger Thiele (Capablanca Bad Frankenhausen). Darauf können sie stolz sein..