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Info-Mail Schach Nr. 835


DORTMUNDER SPARKASSEN CHESS-MEETING 2008 (28.06.-06.07.)

Runde 1 - Samstag, 28. Juni
Gustafsson, Jan- Kramnik, Vladimir  ½-½ - 29 Züge
Mamedyarov, Shakhriyar- Lékó, Peter  ½-½ - 24
Ivanchuk, Vassily- Van Wely, Loek  ½-½ - 39
Naiditsch, Arkadij- Nepomniachtchi, Ian  ½-½ - 30

Runde 2 - Sonntag, 29. Juni
Gustafsson, Jan- Naiditsch, Arkadij 1-0 - 23 Züge
Kramnik, Vladimir- Van Wely, Loek 1-0 - 29
Nepomniachtchi, Ian- Mamedyarov, Shakhriyar ½-½ - 40
Leko, Peter- Ivanchuk, Vassily 1-0  - 46

Montag, 30. Juni - Ruhetag

www.chessbase.de -
29.06.2008 - Gustafsson, Kramnik und Leko punkten
Jan Gustafsson und Vladimir Kramnik kamen in der heutigen zweiten Runde zu
raschen Erfolgen. Der Hamburger Dortmund-Neuling überspielte seinen
Nationalmannschaftskollegen Arkadij Naiditsch in der Wiener Variante des
Damengambits und setzte sich erst einmal an die Spitze des Feldes. Dort
befindet er sich in Gesellschaft von Vladimir Kramnik und Peter Leko. Der
14.
Weltmeister bezwang Loek van Wely ebenfalls rasch, nachdem er einen Läufer
des Niederländers taktisch in Bedrängnis gebracht hatte. Länger musste Peter
Leko für seinen Sieg arbeiten. Mit Ivanschuk erbeutete der Ungar aber den
wertvollsten Eloskalp. Ian Nepomniachtchi und Shakhriyar Mamedyarow trennten
sich nach langen Kampf remis. Viele in Dortmund, Spieler wie Zuschauer,
waren mit ihren Gedanken aber schon bei einem anderen Sportereignis.
Dagobert Kohlmeyer berichtet aus Dormund.

Jan Gustafsson bringt frischen Wind ins Feld und liegt vorn
Das Sparkassen Chess-Meeting nimmt Fahrt auf. Nach dem Auftakt mit vier
Remis fielen gestern die ersten Tore. Held des Wochenendes war Jan
Gustafsson. Hauptschiedsrichter Andrzej Filipowicz aus Polen meinte dazu
lakonisch: "Neulinge tun jedem Turnier gut!"
Zu Beginn überraschte der Hamburger schon durch ein Remis gegen den hohen
Favoriten Wladimir Kramnik. Mit den weißen Steinen ließ der Turnierneuling
dem Seriensieger von Dortmund keinerlei Siegchance. An diesem Brett hatte
der Präsident des Deutschen Schachbundes Robert von Weizsäcker symbolisch
den ersten Zug ausgeführt und das stärkste Turnier auf deutschem Boden
eröffnet.
Die interessanteste Partie der 1. Runde spielten die beiden jüngsten
Teilnehmer Arkadij Naiditsch und Jan Nepomniachtchi. Der Dortmunder opferte
gegen den jungen Russen, der die Sizilianische Verteidigung gewählt hatte,
eine Figur für Angriff. Nach lebhaftem Partieverlauf musste Naiditsch jedoch
die Züge wiederholen, um nicht in Nachteil zu geraten. Damit hatte der erst
17-jährige Moskauer seinen ersten halben Punkt erkämpft.
Am zweiten Spieltag gab es schon früh die erste Entscheidung. Jan
Gustafsson, mit dem DFB-Fußballtrikot unter dem Jackett bekleidet, setzte in
einem Damengambit gegen Arkadij Naiditsch voll auf Angriff. Als der
Dortmunder im Mittelspiel einen schwachen Turmzug (17.Tab8) ausführte,
konnte der Hamburger in der Mitte mit seinem e-Bauern vorpreschen und später
mit dem Springer entscheidend in Arkadijs Stellung eindringen, so dass
dieser schon im 23. Zug kapitulieren musste.
Bei der Euro 2007 in Dresden hatte Jan seinen Teamkollegen ähnlich schnell
besiegt. Damals servierte er ihm mit Schwarz eine theoretische Tretmine. Jan
Gustafsson liegt jetzt gemeinsam mit Wladimir Kramnik, der Loek van Wely
besiegte und Peter Leko, der zuletzt Wassili Iwantschuk bezwang, mit je 1,5
Punkten an die Spitze des Feldes. Wer hätte das vorher gedacht. Nach der
Partie gegen Arkadij war der lange Jan schnell verschwunden. Am Abend wollte
er wie die anderen beiden Gewinner auch natürlich das EM-Finale im Fußball
verfolgen. Kramnik drückte ebenfalls für Deutschland die Daumen.
Bei Peter Leko waren die Sympathien zwischen den Finalisten von Wien
geteilt. "Beide sind mir sympathisch", erklärte uns der begnadete
Amateurfußballer Leko, der schon viele Promiteams verstärkt hat und dabei
vor allem durch seine Athletik auffiel.
In Dortmund gab es bei dieser Fußball-Euro zwei Public Viewings: in der
Westfalenhalle und auf dem Friedensplatz. Einige Unentwegte wollten
versuchen, es nach der Partie noch dorthin zu schaffen, zum Beispiel
Turnierdirektor Stefan Koth und IM Olaf Heinzel, der im Dortmunder
Schauspielhaus das IM-Turnier mitspielt.

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