Anmerkung: Der Verfasser des nachstehenden Artikels Sergej Wassin ist Spitzenspieler seines Landes der Ukraine. Derzeit hat er eine Elo-Zahl von 2325. Er ist vollblind und hat in der Vergangenheit bereits viele Spitzenplätze bei internationalen Blindenschachturnieren errungen. Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass es sich um die persönliche Meinung von Schachfreund Wassin handelt und dass die Redaktion von "Info-Mail Schach" nicht Stellung dazu bezieht. Gleichwohl ist es das Thema wert, einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt zu werden. Anton Lindenmair Dringende Probleme für Vollblinde im Blindenschach. (von Sergej Wassin, Kiew (Ukraine)) Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Schachfreunde! Eben vor 50 Jahre war die internationale Organisation gebildet, die eine Bezeichnung "Internationale Braille Chess association" (IBCA) bekommen hat. Eine Definition "Braille" bedeutet, daß die Schachspieler, von denen und in deren Interessen diese Organisation geschaffen wurde, infolge der Abwesenheit ihrer Sehkraft beim Abtasten spielen müssen. Gerade das Bedürfnis, tastend zu spielen, hat zur Leistung der Spielmethode auf zwei Brettern gebracht, bei der jeder Spieler die Anordnung der Figuren unabhängig von der Zugesreihe betasten kann. Laut der von den internationalen Blindenorganisationen anerkannten Definition der Blindheit, gelten als blinde die Personen, die einen Sehrest bis zu 0,1 der normalen Sehkraft und/oder ein Sehfeld mit der Ecke bis zu 20 Grad haben. Klar ist es, daß viele solchen Personen verwendend ihre restlichen Sehkraft, doch nicht beim Abtasten Schach spielen können. Für die Abgrenzung der Personen, die auf den allgemeinen Begriff "blinde" bezogen sind, werden die Begriffe "vollblind" und "sehbehinderte" verwendet. In den letzten Jahrzehnten ist der Anteil der vollblinden unter allen Schachspielern, die in der IBCA vereinigt sind, wesentlich gefallen. Einerseits ist es von der Veränderung der typischen Gründe hervorgerufen, wegen deren die Sehkraft verloren wird. (Zum Beispiel nimmt die Bedeutung der Folgen des zweiten Weltkrieges ab.) Andererseits sind die Erfolge der Medizin vorhanden, die die restlichen Sehkraft für vielen Fällen aufzubewahren ermöglichen, wo früher die Sehkraft vollständig verloren wurde. Aber der Anteil der vollblinden Schachspieler verringert sich nicht nur aus diesen Gründen. Es geht darum, daß für Vollblinde immer schwieriger ist, mit Sehbehinderten in den Schachwettkämpfen zu wetteifern. So wurden im Laufe seit der 1. IBCA-Weltmeisterschaft (1966) bis zur 5. IBCA-Weltmeisterschaft (1982) einschließlich zu den Weltmeistern nur Vollblinde ? Milenko Cabarkapa, Nikolai Rudenskij, Sergey Krylov. Hingegen wurden seit der 6. IBCA-Weltmeisterschaft (1986) zu Den Weltmeistern nur Sehbehinderten - Vladimir Berlinsky, Suhrob Khamdamov, Mouret Zhounousov. Zur zeit gibt es bei den offiziellen IBCA-Wettbewerben die Fälle, wenn es sich unter den zehn oder sogar zwanzig stärksten Schachspielern nicht mehr als zwei - drei Vollblinde zeigt. Die Schwierigkeiten der Vollblinden sind wie bei der Vorbereitung zu den Wettbewerben (die Probleme des Zuganges zur Information), als auch im Spiel vorhanden. Ein Abtasten der Position auf dem Brett, die Bestimmung der Schachuhrangaben, die Führung der Partieaufzeichnung ? alle das fordert von den vollblinden Schachspielern mehr Kräfte und Zeit. Sogar solcher Faktor, wie die Möglichkeit selbständig von dem Brett aufzustehen und seinem Körper Bewegung zu machen, einige Erholung dem Gehirn zu geben und seine Blutversorgung zu verbessern, gibt dem Sehbehinderten einen bestimmten Vorteil im Vergleich zu dem Vollblinden. Hingegen machen Vollblinde infolge der Notwendigkeit der hohen Aufmerksamkeitskonzentration und der zusätzlichen Müdigkeit oft am Ende der Partie die groben Fehler, die zum Niveau ihres Spieles unverhältnismäßig sind. In den letzten Jahren steigert sich die Ungleichheit der Vollblinde und Sehbehinderten noch mehr. In vielen Ländern ist die Ausgabe der Schachliteratur in der Punktschrift wesentlich verringert oder sogar eingestellt. Im ausreichenden Maß fehlt ein spezielles Schachinventar, besonders Schachuhren. Eine Verteuerung der Transportsdienstleistungen verstärkt den Unterschied in den Kosten für die Fahrten nach Wettbewerben bei den Sehbehinderten und Vollblinden, die eine Begleitung brauchen. Obwohl die Computertechnologien für Vollblinde die riesigen Möglichkeiten im Zugang zur Information geöffnet haben, aber sind sie für alle übrige auch geöffnet, wobei die Menschen, die ihre Sehkraft benutzen, den Zugang zur Information am Bildschirm in mehrmals schneller bekommen, als die Benutzer der Sprachprogramme oder der Braillezeilen. Für den Menschen, der die Sehkraft benutzt, gibt es keinen großen Unterschied darin, ob die Position auf dem Brett oder am Bildschirm des Computers zu sehen. Für den Vollblinden ist dieser Unterschied grundsätzlich: am Bildschirm des Computers kann er die Position sich nur vorstellen, aber nicht tasten. Dabei wird sich die Wahrnehmung und das Verständnis der virtuellen Position bei ihm viel mehr Zeit einnehmen, als geschieht es mit Hilfe der Sehkraft. So wird wie die Ausbildung der Vollblinden im Schach, als auch das Spiel verhältnismäßig schwieriger. Daraufhin ist es immer weniger die vollblinden Kinder und jugendlichen, die gut Schach zu studieren streben. Entsprechend sehen wir immer weniger neuen vollblinden Spieler. Dabei nimmt es eine Zahl der Spieler zu, die ihre Sehkraft bis zur bestimmten Stufe schon im reifen Alter verloren haben, aber zu den hochqualifizierten Schachspielern beim normalen Niveau der Sehkraft geworden. Natürlich schafft ein Verlust des bedeutenden Anteiles der Sehkraft für diesen Spieler die ernsthaften Probleme, was ein Recht ihnen gibt, in den Wettbewerben unter den Blinden zu spielen. Es ist doch ganz offensichtlich, daß es für den Vollblinden oder sogar für den Sehbehinderten um vieles schwieriger Schach zu studieren ist, als dem Spiel bei den bestimmten Mängeln der Sehkraft für den anzupassen, der zum hochqualifizierten Schachspieler beim normalen Niveau der Sehkraft wurde. Bei der allgemeinen Erhöhung der Qualifikation der Spieler erwerben die weniger bemerkenswerten Faktoren eine entscheidende Rolle, und deshalb kann Jeder der Vorteile, über die die Sehbehinderten im Vergleich zu den Vollblinden verfügen, die entscheidende Bedeutung erwerben. Es erklärt eben die Gründe der Senkung der Ergebnisse der Vollblinden in den IBCA-Wettbewerben. In vielen Sportarten, die unter den Blinden populär sind, ist die Tatsache der objektiven Wichtigkeit des Unterschiedes im Niveau der restlichen Sehkraft (besonders, wenn dieses Niveau der Null gleich ist) seit langem anerkannt, und die Wettbewerbe werden in den abgesonderten Klassen B1, B2 und B3 durchgeführt. Es ist so in Leichtathletik, Schwimmen und Fußball Jetzt. Es Ist geplant, solche Abgrenzung im Judo einzusetzen. Die blinden Schachspieler als Ersten von den blinden Sportlern haben die internationale Tätigkeit begonnen eben haben seine Organisation geschaffen. Solche großen Enthusiasten, wie Herren Reginald Bonham und Hermann Ueckermann, haben die Grundsätze der Organisation der Schachwettbewerbe geschaffen, die die Blinden verschiedener Länder nach der bedeutenden Zeit nach dem Tod dieser Pioniere benutzen. Aber es ist die Zeit angebrochen, auch den heutigen Aktivisten der internationalen Blindenschachbewegung die wesentlichen Schritte für die Vermehrung der großen Traditionen zu machen. Und eine der am meisten grundsätzlichen Fragen ist die Heranziehung zu den Beschäftigungen mit Schach Vollblinde und die Bildung für sie die gleichen Möglichkeiten im Laufe des Spieles. Anders kann es sich an einem nicht sehr schönen Tag erweisen, daß es in der "Braiile" Schachassoziation keine Spieler bleiben, die die Brailleschrift und die Braillemethode während des Spieles benutzen, das heißt die Anordnung der Figuren für das Erkennen der Position beim Abtasten verwirklichen. Meiner Meinung nach, die am meisten dringende Weise der Verbesserung der Lage der Vollblinden ist die separate Durchführung der nächsten IBCA-Weltmeisterschaft für Vollblinde und Sehbehinderten. Die beiden Weltmeisterschaften können gleichzeitig und in demselben Ort durchgeführt werden, was die wesentlichen zusätzlichen Kosten nicht erfordern wird. Eigentlich geht es nur über anderes Prinzip der Bestimmung der Gegner und über das Aufspielen nicht einen, sondern zwei Medaillensätze. Übrigens ist die armselige Menge der Medaillen im Vergleich zur Zahl der Spieler eines der Probleme, die eine Unterstützung des Schachs seitens verschiedener sportlicher Funktionäre behindern. Es ist wesentlich vorteilhafter, die finanziellen Mittel für die Entwicklung des Schwimmens und der Leichtathletik zu verbrauchen, wo die Zehnen der Medaillensätze aufgespielt werden. Deshalb wird die geteilte Durchführung der IBCA-Weltmeisterschaften für Vollblinde und Sehbehinderten das Interesse nicht nur für die Spieler, sondern auch für die sportlichen Funktionäre erhöhen. Nach der Durchführung der ersten separaten IBCA-Weltmeisterschaften wird solcher die Effektivität klaren Maßes. Man kann dann auch die folgenden Schritte machen. Zum Beispiel, es kann die Einleitung der obligatorischen Quote für das Vorhandensein der vollblinden Schachspieler im Bestand der Mannschaften an den IBCA-Olympiaden und den Weltcups sein. Die Abgrenzung der vollblinden und sehbehinderten Spieler im Rahmen von der IBCA wird zur Durchführung der geteilten Meisterschaften und auf dem nationalen Niveau beitragen. Für Vollblinde wird die Motivation mit Schach zu Beschäftigen sofort wesentlich erhöht werden.