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Info-Mail Schach Nr. 992


Schach-Bundesliga
(Quelle:
www.teleschach.de)

Vorgezogene Paarungen der Runde 7 am 16.10.2009
      SC Eppingen             5,5 - 2,5 SC Trier
      SV Wattenscheid         3,5 - 4,5 SK Turm Emsdetten

Runde 1 am 17.10.2009
      SV Wattenscheid         4,5 - 3,5 Bayern München
      SK Turm Emsdetten       6,5 - 1,5 Erfurter SK
      Hamburger SK            4,5 - 3,5 Schachfreunde Berlin
      Werder Bremen           5,5 - 2,5 SK König Tegel
      SC Eppingen             4,0 - 4,0 SV Mülheim Nord
      SG Turm Trier           3,5 - 4,5 SF Katernberg
      SG Solingen             3,5 - 4,5 OSG Baden Baden
      SC 1950 Remagen         5,5 - 2,5 Heidelb.-Handschuhsheim

Runde 2 am 18.10.2009
      Bayern München          3,0 - 5,0 SK Turm Emsdetten
      Erfurter SK             1,5 - 6,5 SV Wattenscheid
      Schachfreunde Berlin    3,5 - 4,5 Werder Bremen
      SK König Tegel          3,0 - 5,0 Hamburger SK
      SV Mülheim Nord         5,0 - 3,0 SG Turm Trier
      SF Katernberg           1,5 - 6,5 SC Eppingen
      OSG Baden Baden         5,0 - 3,0 SC 1950 Remagen
      Heidelb.-Handschuhsheim 2,0 - 6,0 SG Solingen

Georgios Souleidis (Redakteur Webseite Schachbundesliga) sandte folgenden 
Berichte (Analysen) an TeleSchach:
Spannende Kämpfe und ein überraschender Tabellenführer

 Samstag 17. Oktober, 21.10, Spielort Solingen: Predrag Nikolic (Foto) 
stellt seine Gewinnversuche gegen Alexei Shirov nach mehr als sieben Stunden 
Spielzeit
ein, wonach Baden-Baden den ersten Punktverlust der Saison nur knapp 
vermieden hat. Der Kampf Solingen gegen Baden-Baden war aber nicht der 
einzige, der
dieses Wochenende die Zuschauer lange in Atem hielt. Auch am Freitag und 
Sonntag in Wattenscheid ging es über die volle Distanz.

Am Spielort Solingen fand in der ersten Runde der Schachbundesliga zwischen 
dem Gastgeber und Baden-Baden der erste Spitzenkampf der Saison statt. Der 
deutsche
Meister hatte auf einige ausländische Stars verzichtet und trat mit vier 
deutschen Spielern an den hinteren Brettern an, wodurch sich der Elo-Vorteil 
in
Grenzen hielt. Dementsprechend entwickelte sich gegen die starken Solinger 
von Beginnn an ein spannender Schlagabtausch. Nachdem Jan Werle für die 
Gastgeber
und Jan Gustafsson sowie Sergei Movsesian für Baden-Baden voll gepunktet 
hatten, führte Baden-Baden 4:3. Alexei Shirov hatte nun die undankbare 
Aufgabe
ein schlechteres Endspiel - zwei Türme gegen Turm und zwei Springer und 
jeweils drei Bauern auf einem Flügel - gegen den technisch sehr beschlagenen 
Bosnier
Predrag Nikolic zu halten, um nicht den Ausgleich zuzulassen. Nikolic 
lavierte 40 Züge und gut zwei Stunden, konnte aber die zähe Verteidigung 
seines Gegners
nicht durchbrechen. Am Ende stand ein knapper aber verdienter 4,5:3,5 Erfolg 
für Baden-Baden zu Buche.

 Auch in der zweiten Runde hatte der deutsche Meister, dieses Mal gegen 
Remagen, seine liebe Mühe. Klaus-Jürgen Schulz (Foto) brachte durch einen 
Sieg gegen
Philipp Schlosser die Remagener mit 3:2 in Führung, doch Naiditsch, Shirov 
und letztendlich Peter-Heine Nielsen drehten das Blatt zum standesgemäßen 
5:3.
Standesgemäß verliefen auch die Kämpfe des Aufsteigers 
Heidelberg-Handschuhsheim. Gegen Remagen und Solingen hatte man beim 2,5:5,5 
bzw. 2:6 wenig Chancen.
Großmeister Michael Hoffmann, Spieler der SG Solingen, wird auf dieser 
Webseite über die Kämpfe der Solinger ausführlich berichten.

Ähnlich lange wie der Kampf Solingen gegen Baden-Baden, hier standen die 
Mannschaftssiege aber praktisch fest, verliefen auch die Kämpfe des SK Turm 
Emsdetten
gegen Wattenscheid in der vorgezogenen Begegnung der 7. Runde und gegen 
Bayern München in der dritten Runde. Wouter Spoelman (Emsdetten) quälte 
Evgeniy
Najer (Wattenscheid) über 100 Züge bis er ins Remis einwilligte, und Martin 
Zumsande (Emsdetten) konnte seine Seeschlange gegen Julian Jorczik (München)
erst nach 84 Zügen siegreich gestalten, um danach zwecks 
"Nicht-Zug-Verpassen" schnell zu entschwinden.

 Der SK Turm Emsdetten ist eindeutig das Team der Stunde. Neben den zwei 
Siegen gegen Wattenscheid und München gelang den Mannen um Mannschaftsführer 
Reinhard
Lüke ein 6,5:1,5 Sieg gegen Erfurt. Eigentlich als Abstiegskandidat 
gehandelt, überzeugte Emsdetten das gesamte Wochenende in Wattenscheid durch 
eine geschlossene
Mannschaftsleistung und steht mit 6:0 Punkten überraschend an der 
Tabellenspitze. Für München und Aufsteiger Erfurt verlief das Wochenende im 
Pott weniger
erfolgreich. Neben den Niederlagen gegen Emsdetten verlor man auch gegen 
Wattenscheid. Fide-Meister Timo Sträter (SV Wattenscheid), ständiger 
Kolumnist
(Foto) für die Schachbundesliga, wird über die Kämpfe aus dem Pott, auch 
wenn er sein Hauptaugenmerk auf den eigenen Verein legen wird, berichten.

Ein Spitzenkampf fand in Eppingen zwischen dem Gastgeber und Mülheim statt. 
Großmeister Daniel Fridman, der als Mannschaftsführer für Mülheim fungiert,
äußerte sich nach der Rückkehr aus dem Kraichgau nicht zufrieden über das 
4:4: "Wir hatten außer in Tregubovs Partie an fast allen Brettern großen bis
sehr großen Vorteil. Tregubov verlor letztendlich gegen Balogh, aber leider 
konnte nur Vladimir Potkin seine bessere Stellung gegen Falko Bindrich 
verwerten.
Wir sind schon etwas unzufrieden über diesen Kampfverlauf." In der zweiten 
Runde konnte sich Mülheim aber an Trier mit 5:3 schadlos halten. Für Trier 
war
es ein schwarzes Wochenende. In der vorgezogenen Begegnung der 7. Runde 
verlor man klar mit 2,5:5,5 gegen Reisepartner Eppingen, doch die knappe 
Niederlage
gegen Katernberg war weniger standesgemäß. Trotz insgesamt 610 Elo-Punkten 
Nachteil gewann das Essener Team, das an den letzten Brettern mit Sarah 
Hoolt
und Jens Kotainy antrat, mit 4,5:3,5. Dabei erwies sich Andrei Volokitin ein 
Mal mehr als der Matchwinner. Er sorgte, alle anderen Partien endeten Remis,
für den entscheidenden Sieg und arbeitet weiter an seinem Heldenstatus in 
Katernberg. Vor seinem 2-jährigen Gastspiel in Tegernsee spielte der 
Ukrainer
schon für Katernberg am Spitzenbrett und war häufig der Garant für knappe 
Mannschaftssiege. Nach drei Niederlagen nimmt Trier erstmal die rote Laterne
ein.

Einen guten Start in die Saison erwischte Eppingen und findet sich mit fünf 
Punkten aus drei Kämpfen gleich wieder in oberen Gefilden wieder. Neben dem
Sieg gegen Trier und dem Unentschieden gegen Mülheim sprang mit 6,5:1,5 ein 
klarer Sieg gegen Katernberg heraus.

Ihrer Favoritenrolle wurden Hamburg und Bremen gerecht. Gegen die Berliner 
Teams SF Berlin und Aufsteiger SK König Tegel konnten die Nord-Teams trotz 
teilweise
sehr harter Gegenwehr jeweils zwei Mal siegreich bleiben und mit voller 
Punktzahl in die Saison 2009/10 starten. Ilja Schneider (SF Berlin) wird auf 
dieser
Webseite von den Kämpfen in Hamburg berichten, wobei er hauptsächlich auf 
das Abschneiden seines Vereins eingehen wird.

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