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Info-Mail Schach Nr. 1237


06.12. 22:00 Uhr , Arte , Zug um Zug in den Wahnsinn .
(Quelle: "Hör zu")

Die Legende Bobby Fischer ,
Dokumentarfilm 2010 USA , Spielzeit: 90 Minuten .

Detailinformationen:
Stereo , Zweikanalton , 16:9 ,

Seit seiner Erfindung im sechsten Jahrhundert gilt Schach als Spiel der 
Könige, als klassisches Kriegsspiel und ultimative Herausforderung an den 
menschlichen Geist. Im 20. Jahrhundert überragte ein Spieler alle anderen: 
Der Amerikaner Robert James "Bobby" Fischer wurde von Beobachtern als 
Schachgenie und unberechenbarer Exzentriker beschrieben. Mit 15 Jahren war 
Fischer bereits Schachmeister der USA, sein größtes Ziel war es, Weltmeister 
zu werden und es auch für ungefähr 20 Jahre zu bleiben. 1972 war es soweit: 
Im isländischen Reykjavík trat der 29-Jährige im "Match des Jahrhunderts" 
gegen den amtierenden Schachweltmeister an, den Russen Boris Spasski. Seit 
Jahrzehnten dominierten sowjetische Spieler die Schachweltspitze. Doch in 18 
Monaten Vorbereitungszeit auf die Begegnung hatte Fischer in einer 
beispiellosen Gewinnstrecke von 20 Spielen eine Reihe der besten 
sowjetischen Spieler besiegt. Aber in Zeiten des Kalten Krieges war das 
Match um den Weltmeistertitel nicht nur für die Schachwelt bedeutend. Es war 
gleichzeitig ein Kampf der Ideologien. Fischer und Spasski wurden in der 
Öffentlichkeit als Feinde wahrgenommen, die einen Stellvertreterkrieg am 
Schachbrett führten. Henry Kissinger, der spätere US-Außenminister, hielt es 
für "gut für Amerika - und die Demokratie -, einen Amerikaner als Gewinner 
zu haben." Und den bekam die Welt. Fischer besiegte Spasski in einem 
nervenaufreibenden Match und wurde Weltmeister. Schach ist ein Spiel wie 
kein anderes - bereits nach zwei Zügen können über 70.000 verschiedene 
Figurenkonstellationen entstehen. Manche besessene Spitzenspieler leben in 
einer abstrakten Welt aus Figuren, Feldern, unvorstellbar vielen möglichen 
Zügen und Stellungen. Einige finden aus dieser Welt nicht mehr zurück ins 
normale Leben. In ihrem Dokumentarfilm rekonstruiert Filmemacherin Liz 
Garbus aus Originalmaterial und Aussagen zahlreicher Zeitzeugen die 
Ereignisse um das "Match des Jahrhunderts". Gleichzeitig entwickelt sie das 
Psychogramm eines genialen Schachspielers, der sich Zug um Zug in den 
Wahnsinn spielte. .

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