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Damen-Weltmeisterschaft im Blindenschach 2001

in Tarragona (ESP)
06.11.2001 bis 14.11.2001
8 Runden Schweizer System

Turnierleiter
Frantisek Blatny, Brünn

Lubov Zsiltzova bestätigt ihre Vormachtstellung bei den blinden Schachdamen

Vom 6. bis zum 14. November 2001 fanden in La Pineda (Spanien) die V.
Schachweltmeisterschaften für blinde und sehbehinderte Damen statt.

Zunächst sollte dieses Turnier in Venezuela über die Bühne gehen. Wie
unsinnig die Vergabe der WM nach Südamerika war, zeigt das
Teilnehmerfeld mit 15 Europäerinnen und 4 Inderinnen. Es ist
unwahrscheinlich, dass Südamerikanerinnen an dem Turnier teilgenommen
hätten, wenn es auf ihrem Kontinent ausgetragen worden wäre. Nicht
völlig unerwartet gab jedoch Venezuela die Durchführung des Turniers
zurück und einmal mehr sprang Spanien als Ausrichter ein.

Spielort war das Vier-Sterne-Hotel Palas Pineda in der Nähe von
Tarragona direkt am Mittelmeer gelegen. Unterbringung, Verpflegung und
Spielsaal erwiesen sich als absolut WM-würdig. Das Teilnehmerfeld
umfasste beide bisherigen Weltmeisterinnen Teresa Debowska aus Polen
(WM 1986) und die Ukrainerin Lubov Zsiltzova (WM 1989, 93, 97), dazu
13 weitere Spielerinnen aus Mittel- und Südeuropa und als besondere
Attraktion vier junge Damen aus Indien. Für den Deutschen Blinden- und
Sehbehinderten Schachbund waren die ersten fünf der diesjährigen
Deutschen Meisterschaft dabei: Elisabeth Fries, Hannelore Kübel, Irene
Kondraschow, Birgit Dietsche und Brigitte Pelz.

Bereits in den ersten Runden des Turniers zeichnete sich ab, dass die
ukrainische Titelverteidigerin ihre gewohnt gute Form nach Spanien
mitgebracht hatte, und die deutschen wie die indischen Spielerinnen
gemeinsam mit Ruth Engler aus der Schweiz in der zweiten Hälfte der
Turniertabelle Platz nehmen würden. Durch die ungerade Teilnehmerzahl
erhielt die jeweilige Tabellenletzte ein Freilos, was sich für eine
korrekte Reihenfolge in den unteren Regionen der Tabelle eher negativ
auswirkte. Auch, dass acht Partien gespielt wurden, also eine gerade
Rundenzahl, führte zu merkwürdigen Paarungen in der letzten Runde, um
den Farbausgleich zwischen Schwarz- und Weißpartien herzustellen.

Luba, die alte und neue Weltmeisterin, zog einsam ihre Kreise, nur
gegen die stark aufspielende Spanierin Salas geriet sie mit einem
Bauern weniger in Bedrängnis, ins Straucheln kam sie jedoch nie und
beendete das Turnier mit acht Siegen.

Verdiente zweite wurde die Belgierin Mieke Maeckelbergh. Auf dem
dritten Platz landete die erst vierzehnjährige, hochtalentierte Anna
Stolarczyk aus Polen, die schon beim DBSB-Jubiläumsturnier in
Gelsenkirchen für Furore gesorgt hatte. Bei den deutschen Spielerinnen
wechselten sich allzu häufig Licht und Schatten ab. Schließlich
erreichte Hannelore Kübel mit dem 9. Platz noch eine ordentliche
Platzierung in der oberen Tabellenhälfte, direkt vor Irene
Kondraschow.

Wilfried Rühr (Damentrainer des DBSB)

Pl. Name Nat Pkt Prog Buch
1. Zsiltzova-Lisenko,Lubov UKR 8,0 36,0 37,0
2. Maeckelbergh,Mieke BEL 6,0 27,5 37,5
3. Stolarczyk,Anna POL 5,0 26,0 38,5
4. Skerute,Irena LTU 5,0 22,5 36,0
5. Sanchez Ruiz,Esmeralda ESP 5,0 22,0 37,0
6. Salas Rasillas,Concepcion ESP 5,0 20,5 32,5
7. Itsenko,Olga UKR 4,0 22,5 39,5
8. Debowska,Teresa POL 4,0 20,5 38,5
9. Kübel,Hannelore GER 4,0 19,5 33,0
10. Kondraschow,Irene GER 4,0 17,5 34,5
11. Zbun,Lidia UKR 4,0 17,0 34,0
12. Karade,S. IND 4,0 15,0 25,5
13. Fries,Elisabeth GER 3,5 14,5 26,0
14. Engler,Ruth SUI 3,5 14,0 23,5
15. Dietsche,Birgit GER 3,5 13,5 27,5
16. Lokhande,Shobha IND 3,5 13,5 26,0
17. Salavkar,Vaishali IND 3,0 17,0 33,0
18. Pelz,Brigitte GER 3,0 10,0 26,5
19. Naik,T. IND 2,0 11,0 26,0

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