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Info-Mail Schach Nr. 148


Hallo Schachfreunde,

auch heute gibt es vom Blindenschach (fast) nichts zu berichten. Das wird
sich wohl erst wieder im November ändern, wenn u.a. die Damen-WM der IBCA
in Tarragona (ESP) und die Seniorenmeisterschaft des DBSB in Wernigerode
anstehen.

Immerhin kann ich die DWZ-Auswertung des Regionalturniers Mitte
präsentieren. Neben den Spielern, die an diesem Turnier teilgenommen
haben, mag das auch den einen oder anderen Schachfreund interessieren.

Am vergangenen Wochenende startete wiederdie Bundesliga. Wir bringen die
Ergebnisse der Runden 1 und 2, sowie ein Ergebnis der Runde 5! Jawohl,
Runde 5! Das ist kein Tippfehler.

Die beiden Mannschaften, die jeweils zusammen reisen, haben die
Möglichkeit, ihre direkte Begegnung an einem Freitag Abend vor der
normalen Doppelrunde auszutragen, um so ein ganzes Wochenende einzusparen.

Hiervon haben - wohl zum ersten Mal - die beiden Teams von Wattenscheid
und Castrop Rauxel Gebrauch gemacht. Das Unschöne an dieser Geschichte
ist, dass die Tabelle - zusätzlich zur ungeraden Teilnehmerzahl - nun
ein total verzerrtes Bild bietet. Nach diesem Wochenende haben die
Mannschaften zwischen 1 und 3 Runden absolviert.

Ergänzt werden die nackten Ergebnisse durch einen Bericht vom
Spitzenkampf der ersten Runde zwischen Porz und Lübeck.

Zum Abschluss folgt dann noch ein etwas ausführlicherer Bericht vom
Erdteilvergleich zwischen Europa und Asien in Georgien.

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen von Nr. 148 von Info-Mail Schach!

Viele Grüße von
Toni aus Augsburg


DWZ-Auswertung - DBSB-Regionalturnier Mitte 2001

Pl. Name,Vorname                 DWZ alt   E  Pkt/Rd   We    Lstg.   DWZ neu
-----------------------------------------------------------------------------
  1 Staubach,Peter              1807 - 28  26  8 /9   6,637  2015   1838 - 29
  2 Beutelhoff,Ludwig           1876 - 64  27  7½/9   7,259  1911   1881 - 65
  3 Schlierf,Andre              1900 - 14  28  7½/9   7,459  1906   1901 - 15
  4 Fries,Werner                1651 - 28  22  5½/9   5,029  1701   1663 - 29
  5 Beckers,Willi               1699 - 34  23  5 /9   5,543  1641   1685 - 35
  6 Schäfer,Hans-Gerd           1497 - 28  20  4½/9   3,377  1617   1528 - 29
  7 Kahler,Helmut               1538 - 28  21  2½/9   3,808  1386   1503 - 29
  8 Fries,Elisabeth             1480 - 28  20  2 /9   3,203  1329   1447 - 29
  9 Carqueville,Stephan         1344 - 10  18  2 /9   1,926  1354   1346 - 11
 10 Kröger,Birgit               1178 - 44  19  ½ /9   0,759  1110   1171 - 45
-----------------------------------------------------------------------------
Code: A137-000-KNU  Ende: 14.09.2001  Auswerter: Joachim Fleischer 26.09.2001


Bundesliga - Ergebnisse vom 05.10.2001 - 07.10.2001

Runde 1
Castrop Rauxel     4 -4   Erfurter SK
SV Wattenscheid    5½-2½  SK König Plauen
SFR Neukölln       4 -4   Solinger SG
Godesberger SK     4½-3½  Hamburger SK
SG Köln Porz       3½-4½  Lübecker SV
SV Werder Bremen   4½-3½  TV Tegernsee
Ksp Hamburg SC     1 -7   Stuttgarter Sfr

Runde 2
Erfurter SK        3 -5   SV Wattenscheid
SK König Plauen    4½-3½  Castrop Rauxel
SG Heiligenhaus     ½-7½  SFR Neukölln
Hamburger SK       3 -5   SG Köln Porz
Lübecker SV        5 -3   Godesberger SK
TV Tegernsee       6½-1½  Ksp Hamburg SC
Stuttgarter Sfr    1 -7   SV Werder Bremen

Runde 5
SV Wattenscheid    3½-4½  Castrop Rauxel


Samstag, 6.10.
Lübeck bezwingt Porz im Spitzenkampf
Im ersten, hoffentlich nicht entscheidenden Spiel, um die deutsche
Meisterschaft setzte sich Titelverteidiger Lübeck gegen die SG Porz durch.
Einen grossen Anteil am Gesamtsieg steuerte das Lübecker Spitzenbrett
Shirov, der nach ca. dreieinhalb Stunden und einigen vorangegangenen Remisen
seine Partie gegen Christopher Lutz gewann, bei.
Dabei hatte es am Anfang nicht einmal so gut ausgesehen. Shirov wählte mit
den weissen Steinen die Scheveninger Variante im Sizilianer. Lutz befreite
sich aus der Umklammerung sehr geschickt und Fritz 6 sah ihn schon in leicht
besserer Stellung, als er aus zwei Läuferabzügen den schlechteren zog und
von da an Shirov auf die Gewinnerstrasse einbog. Sicher wie ein Uhrwerk
demonstrierte er dann die Macht zweier Türme gegen Turm + Springer. Im live
stattfindenden Audiointerview von Schach.com räumte Ulf Andersen zwar noch
Verteidigungschancen ein, Shirov meinte aber nach der Partie, dass Andersen
sicher ein zäher Verteidiger sei, aber auch er grosse Probleme gehabt hätte
diese Stellung zu halten.
(Schauen Sie sich die Partie doch mal an!!)
Hoffnung auf ein 4:4 keimte bei Porz auf, nachdem Epishin in guter Stellung
im 39. Zug die Zeit überschritt und danach einen heftigen Disput mit seinem
Wiedersacher Waganjan hielt. Diese Hoffnung wurde kurze Zeit später durch
Barejews Sieg gegen Loek van Wely zerstört. Beim Stand von 4:3 genügte
Jonathan Speelmann gegen Jungstar Etienne Bacrot in besserer Stellung remis
um den Sieg zu sichern. Selten war eine Spitzenbegegnung mit dem Ende der
Zeitnotphase beendet und die beiden Livekommentatoren Hartmut Metz und
Matthias Kallmann erreichten rechtzeitig Ihre Züge in die Heimat.


Kasparow für Chinesen eine Mauer - Europa schlägt Asien trotz schwachen
Geschlechts mit 58:46
von Hartmut Metz, 29. September 2001


 Die UdSSR gegen den Rest der Welt 1970 in Jugoslawien war der
prestigeträchtigste Mannschaftswettkampf, den es je gab. 20,5:19,5 setzte
sich damals die Schach-Supermacht durch. Um wie viel Renommee es dabei ging,
hatte sich bereits im Vorfeld gezeigt, als Bent Larsen und Bobby Fischer um
das erste Brett der Welt-Auswahl stritten. Letztlich lenkte der spätere
Weltmeister Fischer entgegen seines sonstigen Starrsinns ein.
   Die Neuauflage 1984 verlief weit weniger spektakulär. Gleiches gilt für
die Duelle zwischen China und den USA sowie Russland, die das Reich der
Mitte in diesem Jahr ansetzte und künftig regelmäßig austragen will. China
dominierte auch das Geschehen bei den Damen, die im georgischen Batumi im
Schnellschach-Match zwischen Europa und Asien antraten. 21,5:10,5 nahmen die
von Weltmeisterin Xie Jun angeführten Asiatinnen die Großmeisterinnen des
Alten Kontinents auseinander. Bei Europa waren die für den SC Baden-Oos
spielende Weltranglistensiebte Jekaterina Kowalewskaja (Russland) mit 2:6
Punkten und die Georgierin Nino Gurieli, die nur ein Remis in acht Partien
schaffte, die Schwachpunkte. Gurieli hätten die Gastgeber, die drei der vier
Spielerinnen stellten, auch nicht als Ersatzfrau aufbieten dürfen, weil sie
nicht mehr die Leistung bringt. Bei Asien war die Chinesin Xu Yuhua mit
6,5:1,5 Zählern die beste Akteurin.

Garri Kasparow
 Ihr glänzendes Resultat reichte aber noch lange nicht an das Ergebnis von
Garri Kasparow heran. Der Ex-Weltmeister fegte wie ein Tornado über die
sechs Gegner hinweg. In zwölf Partien konnten lediglich der Indonesier Utut
Adianto und der Chinese Ye Jiangchuan ein Remis ertrotzen. Mit den 11:1
Punkten legte Kasparow den Grundstein zum 47,5:24,5-Erfolg der Herren und
dem Gesamtsieg Europas mit 58:46. Mit 8:4 Zählern gefiel auch der
Niederländer Loek van Wely. Bester Asiate, bei denen der indische
Weltmeister Viswanathan Anand schmerzlich vermisst wurde, war der Usbeke
Rustam Kasimdschanow (7,5:4,5). Im nächsten Jahr wird Asien Gastgeber des
Wettkampfs sein. "Wohl mit einem anderen Modus", scherzte Europas Kapitän
Alexander von Gleich und dachte dabei an "49 Damen- und ein Herrenbrett".

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